Normanton bis Cairns (Ostküste Australien)
Eine faszinierende Facette des Reisens sind die Menschen, die man trifft. Unvoreingenommen und interessiert begegnen sich die Reisenden und lernen sich kennen. Wir haben viele Menschen auf unserer Reise kennen gelernt und schöne Momente erlebt.
Im Normanton treffen wir Geoff. Er ist 63 Jahre alt und hat London, seine Heimatstadt, vor einem Jahr verlassen. Bevor ihn die „Demenz“ erwischt, will er mit seinem Motorbike, Zelt und sparsamer Ausrüstung losziehen – und das für drei Jahre. Die Kinder gehen ihre eigenen Wege, die Frau bleibt lieber zu Hause, so ist er losgezogen und fühlt sich wohl. Der Weg hat ihn über Mittel- und Ost-Europa nach Russland, Kasachstan… und schließlich nach Australien geführt. Wir haben uns mit Geoff, so wie mit den meisten Engländern, bestens verstanden und schöne Stunden verbracht.
Auf unserem Weg zur Ostküste liegen die Undara Lava Tubes. Die Lava Tubes sind riesige Röhren, die vor 190.000 Jahren nach der Explosion des Kraters entstanden sind. Während sich die Lava auf der Oberfläche rasch abkühlte und erstarrte, floss darunter der glühend heiße Strom weiter ins Tal. Dadurch entstand das mit 160 km Länge und bis zu 20 m Breite größte Lava-Tunnelsystem der Erde.
4 Monate hat uns der blaue Himmel, Sonne und angenehme Temperaturen begleitet. Der Wetterbericht war Nebensache, wir wussten, dass der nächste Tag schön wird. In den Atherton Table Lands hat diese Zeit ein Ende. Das Tafelland liegt 50 km von der Ost-Küste entfernt auf einem Gebirgszug mit durchschnittlich 1.000 m Höhe. Der ursprüngliche Regenwald musste weitgehend menschlicher Zivilisation und Goldfeldern weichen.
Wir denken, wir sind im Allgäu. Schwarz-weiße Kühe, grüne Wiesen, liebliche Hügellandschaft, Wolken und leider feuchte Nächte und kältere Temperaturen.
Australien wäre nicht was es ist, wenn es hier nicht wieder außergewöhnliche Dinge geben würde. Seen mit schönen Wanderungen, klasse Camping-Plätze in der Natur, Kanu-Reviere, Wasserfälle – noch nichts ungewöhnliches – Regenwald mit Baum-Kängurus und Schnabeltieren.
Das Glück ist auf unsere Seite und wir sehen die beiden außergewöhnlichen Tiere.
Das endemische Baum-Känguru, welches es nur hier gibt, lebt tatsächlich auf dem Bäumen. Die Blätter schmecken, das mit dem Schlafen in den Bäumen haben sie auch hingekriegt und sicher ist es da oben obendrein.
Das Schnabeltier ist ein ungewöhnliches Tier. Es lebt im Wasser, der Schwanz gleicht dem Biber, die Füße der Enten und der Schnabel dient zum Ertasten der Nahrung. Das Schnabeltier legt Eier und die ausgebrüteten Jungen werden mit Muttermilch gesäugt. Waren nicht sicher eines zu sehen und als der kleine Kerl gleich vor uns abwechselnd auf Tauchgang ging und wieder auftauchte, konnten wir gar nicht genug von ihm bekommen.
Zum Glück sind neben der landwirtschaftlichen Nutzbarmachung kleine Teppiche ursprünglichen Regenwaldes erhalten geblieben. Wege führen durch diesen dichten und undurchdringlichen Dschungel mit mächtigen Zedern, Kauribäumen und Würgefeigen.
Der Himmel ist selten zu sehen und genau diesen Umstand nutzt die Würgefeige zum Wachsen. Der Samen landet über einem Vogel hoch oben in der Krone des nichtsahnenden Baumes. Zuerst bilden sich Triebe die entlang des Baumes nach unten zur Erde wachsen. Sobald sie den Boden erreichen, werden sie zu den Wurzeln der Würgefeige und das Verhängnis des Baumes nimmt seinen Lauf. Neue Triebe vom ursprünglichen Samen streben zum Licht, weitere Wurzeln umklammern den glücklosen Baum. Er stirbt ab und die Würgefeige setzt ihr Leben fort.
In Cairns an der Ostküste angekommen, werden wir mit 2 Problemen konfrontiert. Der Bildschirm unseres Rechners hat Thomas Gewicht nicht standgehalten und muss ausgetauscht werden. Kevin nimmt sich des Problems an. Problem Nr. 2 ist der Ersatz von Susis Brille, nachdem die Beschichtung der Gläser dem australischen Klima nicht gewachsen war. Zwei Wochen müssen wir auf die Reparatur und den Ersatz warten.
Cairns ist auch das Tor zum Barrier Reef. Bei unserem Besuch vor 7 Jahren tauchten wir dort im Rahmen einer Bootstour. Die Schläge in unser Budget lassen uns dieses mal nicht rausfahren und wir schauen uns die Bilder vom letzten Trip an.
Impressionen
- Country Musik auf dem Campingplatz in Normanton
- Susi beim Blogeintrag
- Kunst am Spa, Campingplatz Normanton
- Spa, Campingplatz Normanton
- Viktorianischer Bahnhof Normanton
- Grydon, ältester Kramerladen in Australien
- Barb kümmert sich um Alles
- Brian ist ein Guide mit Herz, Undara Lava Tubes
- Rainbow Lorikeet
- Ellinjaa Fall bei Millaa Millaa
- Fotoshooting am Millaa Millaa Fall
- Markt in Malanda, Atherton Tableland
- Jungaburra, Atherton Tableland
- Am Wegrand
- Laughing Kookaburra, kleiner Snack
Veröffentlicht am 5. September 2015, in 2015, Queensland. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 4 Kommentare.













































Hallo Susi, hallo Thomas,
Wie schaut es aus mit Oktoberfesten in Australien? Das soll es ja tausendfach überall auf der Welt geben. Also bestimmt auch im australischen Busch. Wir werden beim Besuch auf der Wies’n an Euch denken und einen Schluck auf Euer Wohl trinken.
Das mit der Brille ist ja wirklich blöde! Aber Ihr seid ja noch (oder immer wieder) in der Zivilisation. Und wenn schon der PC-Bildschirm Thomas sein Gewicht nicht aushält, dann einfach nur Fotos mit weniger MB Datengröße machen. Das hilft.
Beste Grüße
Hans-Peter
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In Sydney gibt es so etwas wie ein Hofbräuhaus. Da laufen die Bedienungen tatsächlich in kurzen
Dirndln herum. Das Original ist immer das Beste und bitte nur eine Maß Bier für uns mittrinken, sonst findet Ihr den Weg nicht mehr nach Hause.
Danke für die Anteilnahme. Gegen das Gewicht hilft auch Schmalhansküchenmeister. Das hilft auch dem Budget und so schließt sich der Kreis.
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Hallo ihr Beiden,
es ist beruhigend immer wieder so eindrucksvolle Bilder von euch anzuschauen und zu lesen, dass ihr die Zeit und die vielen neuen Eindrücke geniesst.
Zurück zum alltag in Deutschland, Alfons und ich werden Montag zu meiner Mutter fahren und eine Woche bei ihr bleiben. An ihrem 80. Geburtstag werden wir einen Ausflug nach Holland machen, am Samstag wird dann gefeiert.
Ansonsten geht alles seinen Gang, Arbeit, Orchester, Garten, …
Macht es weiter gut
Margret und Alfons
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ja wir hatten gestern hier auf dem Campingpplatz eine Geburtstagsfeier zum 50. War ziemlich laut und urige Typen.
Schätze bei Euch wird es etwas geruhsamer. Viel Spass in Holland und eine schöne Zeit mit Deiner Mutter.
Alles Liebe
Susi und Thomas
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