Perth bis Kalbarri
Der Kontrollbesuch im Krankenhaus verläuft erfolgreich, zum einen der positive Heilungsprozeß und die vorbildliche Betreuung des Krankenhausteams. Ausgestattet mit einem speziell angepassten, abnehmbaren Plastikgips und einem täglichen Übungsprogramm verlassen wir Perth.
Der australische Busch blüht. Da wo sonst karge Vegetation mit roter Erde vorherrscht, erstrecken sich Wiesen aus blühenden Blumen, Büschen und Bäumen.
Australier schwärmen von der Wildblumenpracht West Australiens im Frühling. Durch die starken Regenfälle der letzten Monate ist sie dieses Jahr besonders ausgeprägt. 4 Tage halten wir uns in der Gegend um Mullewa auf und staunen was die Natur so alles hervor bringt. Hunderte unterschiedliche Wildblumen sprießen am Straßenrand, Wanderwegen und wir kommen nur langsam voran.
Im Coalseam NP, mit Schluchten und Blumenwiesen verbringen wir eine Nacht. Susi lernt am abendlichen Campfire Diana und Hartwig kennen. Als sie von Thomas Handicap erfahren, laden sie uns spontan zum Abendessen ein, um Susi eine kleine Pause zu gönnen und wir verbringen einen netten Abend zusammen.
Beim Verlassen des Camps springt eine Känguru Mutter, gefolgt von ihrem einjährigen Youngster, aus dem dichten Gebüsch des Straßenrandes direkt vor Blue. Auch das sofortige Bremsen von Susi verhindert leider nicht, dass wir mit dem Kleinen zusammenstoßen und es überfahren. Der herbeigerufene Ranger hilft uns die traurige Situation zu händeln. Selbst die tröstenden Worte des Rangers helfen Susi nicht über den Schmerz hinweg, ein Känguru getötet zu haben.
Es geht dennoch weiter. Wir fahren die 50 Kilometer Umweg um die Wreath Flowers zu sehen, die nur an sehr wenigen Stellen wachsen. Rechts und links am Rand einer Schotterpiste, auf einer Strecke von ca. 500 Metern, sprießen die Wreath Flowers. Die kranzförmige Anordnung der Blüten macht diese Pflanze zu etwas Besonderem.
Monsignor John Hawes folgte dem Ruf der Kirche und kam 1915 von England als Priester nach Australien. Neben seiner 25 jährigen Tätigkeit in Australien als Priester war er Architekt, Pferdezüchter, Schreiner und Bildhauer. Zeugnisse seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten finden sich heute in zahlreichen Städten um Geraldton. Tolle von ihm entworfene und teilweise mitgebaute Kirchen sind unter anderem in Mullewa, Northhampton und Geraldton zu sehen.
Das Wetter wird unbeständiger und wir richten unser Lager am Murchison River ein.
Bei Regen und Wind können wir dennoch die Gegend erkunden und machen schöne Spaziergänge.
Unsere Pläne noch einmal zur Kennedy Range zu fahren sind auf Grund eines Mining Unfalls nicht möglich. Die Straße zum Park wurde beschädigt und ist für Wochen gesperrt. Zum Glück erfahren wir davon bei einem Ratsch mit Australiern am Bilung Pool und fahren nicht umsonst die 300 Kilometer nach Norden. Die Alternative fällt uns nicht schwer und bleiben gleich am Bilung Pool. Eine grüne Oase inmitten des australischen Outbacks mit alten River Gums, bunter Vogelwelt und einem schönem Pool zum Schwimmen.
Es kommt nicht alle Tage vor, Wesen aus prähistorischer Zeit zu sehen, die das Leben auf der Erde wie wir es heute kennen erst ermöglicht haben.
Wir sprechen von den Stromatolithen am Hermelin Pool im Indischen Ozean.
Da kommt der Besucher über einen Steg zu unansehnlichen schwarzen Steinpilzen, die aus dem Wasser ragen und frägt sich – Was ist das.
O.k. zugegeben, ein Hingucker sind die schwarzen Steine nicht, dafür der Gedanke oder die Geschichte.
Wir sehen einen Teil der Welt, wie sie vor 3,5 Milliarden Jahren ausgesehen hat. Ein ungemütlicher Ort mit giftiger Atmosphäre.
Die schwarzen Steine, genannt Stromatolithen, entstanden durch einzellige Cyano Bakterien. Die Bakterien leben nur auf der Oberfläche der Stromatolithen. Durch die Energie der Sonne und Photosynthese produzieren sie Sauerstoff und geben ihn ins Wasser ab, ähnlich Bäumen die unter Wasser leben würden. Dabei formen die Cyano Bakterien auch die Stromatolithen.
Obwohl die Stromatolithen am Hermelin Pool nur 2.000 Jahre alt, sind sie verwandt oder ähnlich der ihrer Vorväter. Über hunderte von Millionen Jahren haben unzählige Cyano Bakterien langsam die Atmosphäre verwandelt, den Sauerstoffanteil erhöht und unser heutiges Leben ermöglicht.
Wenn das nicht atemberaubend ist, wir sind glücklich und ergriffen hier sein zu dürfen.
Nach den Stromatolithen folgt ein 120 Kilometer Küstenabschnitt mit kleinen weißen Muschelschalen, die sich bis zu einer Dicke von 12 Metern auftürmen. In Ermangelung von Ziegeln verwendeten frühere Siedler, die mit den Jahren fest gepressten Muscheln als Quader für ihre Häuser. Wir fahren zum Shell Beach und spielen sitzend mit den Muscheln.
Eine Facette des Älter werdens ist, dass die Zeitspanne, in der man Dinge von früher mit heute vergleicht, immer länger wird. Monkey Mia ist ein gutes Beispiel dafür.
Es liegt in der Shark Bay, einer Halbinsel, die als Welt-Naturerbe (World Heritage) geschützt ist. Besonderen Schutz erfährt das riesige Gebiet noch durch einen Zaun, der die eingeführten Tiere wie Katzen, Füchse, Ziegen oder Rinder von der heimischen Tier- und Pflanzenwelt fern hält.
Vor ca. 60 Jahren fütterten Fischer bei Monkey Mia Delfine mit den Resten ihres Fanges und die Tiere gewöhnten sich daran. Die Wissenschaft gewann durch die regelmäßigen Besuche interessante Erkenntnisse über die Delfine und Natur-interessierte hatten ihre Freude. Heute kommen freilebende Delfine weiterhin nach Monkey Mia und erhalten 10% ihre täglichen Nahrungsbedarfs. Oft schon in der zweiten oder dritten Generation.
Vor 20 Jahren, unserem ersten Besuch von Monkey Mia, fanden wir eine schöne verschlafene Anlage. Die Touristen wurden mehr, die Zeit veränderte sich und heute ist Monkey Mia ein groß angelegtes Resort. Waren zuerst ein wenig irritiert über das, was wir vorfanden und mussten uns erst mit den neuen Gegebenheiten anfreunden. Als die Delfine dann nur 2 Meter vor unseren Füßen schwimmen, sind wir so wie schon vor 20 Jahren von Monkey Mia begeistert.
Die große Kunst im Leben ist sich seine Flexibilität zu erhalten und die Zeit zu nehmen wie sie ist.
Die Wanderungen durch die Schluchten des Kalbarri NP fallen dieses mal aus und wir bestaunen sie von den zahlreichen Aussichtspunkten.
Kalbarri ist ein netter kleiner Küstenort mit täglicher Pelikan Fütterung.
Der Austalian Pelican erreicht mit einer Höhe von bis zu 180 cm eine beachtliche Größe. An Land wirkt das Tier groß und schwerfällig. Um so verwunderlicher ist es, dass er ein majestätischer Flieger ist. Mit einer Flügelspannweite von 3,50 Meter, hohlen Knochen und einem Gewicht von nur 5 – 9 kg fliegt der Pelikan mit 50 km/h 24 Stunden lang und kann so an einem Tag 1.200 km zurücklegen. Gut, das er sich in Kalbarri stärken kann.
Impressionen
- Thomas ist happy wieder auf der Straße zu sein, Moora
- Wildblumenfarm bei Moora
- … Export nach Europa
- Wildblumenwiese
- Mullewa
- Mullewa
- Wreath Flowers
- Kleine Blümchen am Track
- Thomas entdeckt glatt einen Wellensittich, Budgerigar, Murchison River
- Ohne Fliegennetz ist es nicht zu ertragen, Murchison River
- Die Straße wird zur Start- und Landebahn im Notfall
- Windmill immer wieder zur Viehtränke
- Murchison Roadhouse
- Leckerer Hamburger im Murchison Roadhouse
- Wooramel River
- Dragon beim Wooramel River
- Die old River Gumtrees blühen, Bilung Pool
- Sacred Kingfisher, Bilung Pool
- Ken, Annie und Spud erkunden die Gegend, Bilung Pool
- Sonnenuntergang am Bilung Pool
- Hier wurden Muschelblöcke herausgesägt zum Hausbau, Nähe Hamelin Pool
- Muschelblock
- Haus mit Muschelquadern gebaut, CP Hamelin Pool
- …
- Denham an der Shark Bay
- Denham an der Shark Bay
- Monkey Mia
- Die drei haben im Seetang gestöbert, Monkey Mia
- Monkey Mia
- Eagle Bluff, Shark Bay
- Murchison River, Kalbarri NP
- Der Murchison River schlängelt sich durch, Kalbarri NP
- Nettes Kerlchen am CP, Kalbarri
- Blick auf Kalbarri
- Küstenabschnitt südlich von Kalbarri, Kalbarri NP
- Kalbarri NP
- Ein junger Wal springt, Kalbarri NP
- Sehr mutig, Kalbarri NP
Veröffentlicht am 20. Oktober 2018, in 2018, Western Australia. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 4 Kommentare.


























































































Hallo Susi und Thomas,
schön von Euch zu hören, vor allem, dass es mit der Hand bzw. dem Handgelenk vorangeht.
Das Meer an Blumen ist herrlich! Was die Natur doch alles hervorbringt mit ein bisschen Wasser! Ein grüner Wellensittich – ich habe gedacht, die gäbe es dort zu Tausenden??
Das Füttern der Delphine muss Spass machen – ich habe einmal einen Delfin angelangt – dachte die Haut ist glatt – von wegen- wie Schmirgelpapier!
Ich wünsche Euch noch eine gute Weiterreise, seid vorsichtig und lasst es Euch gaaanz gut gehen! Liebe Grüße aus der Heimat Irina
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Danke Dir Irina, sind auch froh und hoffen, dass die Genesung weiter voranschreitet. Wir sind auch völlig überwältigt von den Wildblumen. Was die Wellensittiche betrifft hast Du recht, wissen auch nicht warum da nur einer war.
Seid lieb gegrüßt Susi und Thomas
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Hallo Susi u. Thomas,
habe eure Kommentare schon vermisst. Gut zu hören, dass es mit Thomas Hand vorangeht.
Dein Unfall mit dem Kleinen ist ja traurig, aber gut, dass euch nichts passiert ist.
Die Landschaft u. die Delphine würden mir auch gefallen. Genießt den Frühling, bei uns geht das sehr schöne Herbstwetter am Dienstag zu Ende. Noch eine schöne erholsame Weiterreise, freue mich immer von euch zu hören.
Liebe Grüße
Petra mit Peter
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Ja, hatten Glück auch wenn es immer noch ein wenig schmerzt ein Känguru zu sehen.
Danke für Eure treuen und liebevollen Kommentare, freuen uns immer.
Herzliche Grüße
Susi und Thomas
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