Rockhampton bis Brisbane
Gladstone, die Industriestadt mit der weltweit größten Aluminiumfabrik ist einen Stopp wert. Von Plattformen aus staunen wir über die Industrieanlagen, die die Stadt umgeben. Die riesige Aluminiumfabrik hat für die Bewohner der Stadt den Park am Hafen angelegt und es wird von den Firmen viel geboten bezüglich Kultur, Freizeit, Sport.
Der neu angelegte Tiefseehafen verschifft Kohle aus dem Umland. An der Marina haben wir Glück und sehen mitten im Hafen einen Humpback-Delfin.
Unser nächstes Ziel ist Agnes Water and the Town of 1770, die Ihren Namen durch Kapitän James Cook erhalten hat, der hier 1770 an Land gegangen ist.
Am Campingplatz erfahren wir von unseren Nachbarn, die gerade aufbrechen, vom bevorstehenden Rodeo in Miriam Vale. Na da überlegen wir nicht lange und fahren ebenfalls am nächsten Tag dort hin.
Es ist recht familiär beim jährlichen Bulls & Barrels in Miriam Vale.
Am Vormittag gibt es Reitwettbewerbe, von den Kleinsten bis zu den Großen. Irre die kleinen Pimpfe auf den Riesenpferden, von denen manche von Mommy and Daddy geführt werden.
Am Nachmittag kommen die Einwohner mit Teambildungs-Spielen dran und müssen einige Disziplinen durchlaufen, vom Eierlauf, Feuer entfachen oder Traktor ziehen.
Dann wird es spannend. Es fahren zwei Viehtransporter vor, laden Bullen ab und es kommen immer mehr junge Männer mit Trollies, die hinter der Arena verschwinden.
Es ist 17.00 Uhr und das Spektakel beginnt – das Bullenreiten.
Zuerst werden die Zuschauer gebeten auf zu stehen und ein Schutzgebet für Reiter und Clowns zu sprechen. Sie riskieren ihr Leben. Dann wird gesungen und Akteure vorgestellt.
Es geht los. Uns bleibt das Herz stehen, als die erste Tür geöffnet wird und der Bulle mitsamt Reiter in wilden Sprüngen herausstürmt und nach ein paar Sekunden seinen unliebsamen Gast auf dem Rücken in hohem Bogen abwirft. Jetzt sind die Clowns dran, den Reiter vom Bullen zu schützen und wegzulocken. Manche Bullen stampfen wie im Film mit den Vorderbeinen Staub auf, senken den Kopf und jagen die Clowns, die dann den rettenden Zaun hochspringen.
Und es wird noch schräger. 10 bis 14 jährige Pimpfe sitzen nun auf den Bullen. Ok, die Bullen sind ein wenig kleiner geworden, nur das Ergebnis ist das gleiche. Nach wenigen Sekunden fliegen auch sie in den Staub und retten sich vor den Hufen der Tiere. Uns wird es ganz anders. Auf die Frage was die Reiter auf die Bullen treibt, vor Allem die Kinder, bekommen wir zur Antwort „That’s all just fun“. Zum Glück ist nichts passiert und wir sind mal wieder zufällig in einen außergewöhnlich tollen Tag hereingerutscht.
Die nächsten Tage in Agnes Water verlaufen beschaulicher. Wir verbringen sie auf dem Campingplatz mit Schwimmen, Wanderungen und kleinen Exkursionen.
In der geschützten Buch zwischen Hervey Bay und Fraser Island bringen Buckelwale ihre Jungen zu Welt und verweilen in dieser ein paar Monate.
Die Misserfolg-Geld-zurück-Garantie hätte der Kapitän des Wale Watching Bootes nicht geben müssen (hatte uns zu seiner Absicherung mit einem Lächeln am Start schon ein Wal-Stofftier gezeigt). Über drei Stunden spielen zwei Muttertiere und ihre Kälber vor unserem Boot. Der größere Kleine kriegt von seinen Sprüngen gar nicht genug. Sein Kumpel muss noch ein wenig üben und die Muttertiere begleiten das Spektakel. Die Wale sind sehr zutraulich und wir haben das Glück, dass sie ziemlich nahe an unser Boot herankommen.
Auf unsere Reise stellen wir laufend fest, dass die australischen Tiere wenig Angst vor Menschen haben und anscheinend gilt dies auch für die Wale.
K’Gari (Paradies) nennen die hiesigen Aborigines Fraser Island. Und wahrlich, die riesige Sandinsel mit seinen bemerkenswert blauen Süßwasserseen, kristallklaren Bächen, Sanddünen, uralten Regenwäldern und bezaubernder Küstenlandschaft ist ein geheimnisvoller Ort.
Geschaffen von Wind, Sand und Brandung erstreckt sich die reine Sandinsel auf einer Länge von 120 km und max. 15 km Breite. Geteerte Straßen – Fehlanzeige, der Strand ist die Autobahn und durch das Land führen wenige, dafür um so üblere Sandpisten. Ohne Geländewagen geht hier gar nichts, die Beachtung der Gezeiten oberstes Gebot, Erfahrung und stete Wachsamkeit unerlässlich.
Mit entsprechend mulmigem Gefühl fahren wir über weichen Sand zur Fähre. Jetzt muss Bruce zeigen was er kann, unsere fehlende Erfahrung kompensieren und keinen einzigen Moment hat er uns im Stich gelassen. Es ist unglaublich, was diese Fahrzeuge alles leisten.
Gar so einladend ist der Start nicht. Das Wetter spielt nicht richtig mit und wir sind von den Gezeiten zu früh auf der Insel. Die Piste am Strand, zwischen Meer und Wald sehr schmal, und die ersten zwei Kilometer entwickeln sich sehr spannend. Susi würde am liebsten sofort umkehren, gleich wieder auf die Fähre und zurück.
Beim Verlassen der Fähre sind zwei Fahrzeuge vor uns, das Erste gibt Gas und das Zweite biegt links ab. Nun sind die Greenhorns vorn und die Profis hinter uns. Gefühlte 500 Meter später bietet sich erst die Möglichkeit die Positionen zu wechseln. Der Weg wird dadurch nicht besser, zumindest entspannter.
Mit den Kilometern wächst die Zuversicht, das blinde Vertrauen in Bruce und die Erfahrung.
Für die Piste zum Inlandscampingplatz wünscht uns ein Australier „good luck“. Der Weg ist dann auch ziemlich bös (für Fotos keine Zeit), es geht bergauf und -ab, Gegenverkehr und keine Ausweichmöglichkeit, tiefe sandige Löcher, riesige Buckel etc.. Mit vollem Einsatz von Bruce und uns erreichen wir wohlbehalten den märchenhaften Campingplatz mitten im Regenwald.
Nun beginnen wir das Inselparadies zu entdecken. Einsame Wanderungen durch märchenhaften Urwald, Leguane oder eine 2,5 m lange Python auf dem Weg, Planschen in türkisfarbenen Seen, riesige Farngewächse an den Bäumen, Bäche deren kristallklares Wasser fast nicht zu sehen ist oder still zu sitzen und in sich aufnehmen.
Vier Tage verweilen wir in dem Märchenwald. Die folgende Strecke in den Norden führt am breiten Sandstrand entlang, vorbei an einem Schiffswrack, Sandstein Canyons und dem Eli Creek mit seinem witzigen Treiben.
Oben im Norden von Fraser wandern wir vom Campingplatz durch eine riesige Wanderdüne, staunen über die Schönheit des Meeres vom Indian Head, planschen in dem Champagne Pools, genießen die Abendstimmung am Meer und bummeln am Strand.
Fraser Island ist eine phantastische Insel und hat uns mit all seinen Facetten bezaubert und in ihren Bann gezogen. Die eine Woche ist wie im Flug vergangen, das Fahren am Strand und Sand macht mittlerweile Spaß und ein wenig wehmütig verlassen wir diese Märchenlandschaft.
Brisbane, auch Brissie genannt, das Kontrastprogramm zu Fraser Island ist mit über 2,1 Mio. Einwohnern nach Sydney und Melbourne die drittgrößte Stadt Australiens. Das Zentrum, von 3 Seiten umgeben vom Fluss, ist sehr lebendig, ausgesprochen sauber und wirkt trotz der vielen Menschen relaxed und gepflegt. Wir lassen uns treiben, bummeln durch die Straßenzüge, verweilen in den schön angelegten Parks und trinken in den zahlreichen Cafés unseren Cappuccino.
Impressionen
- Kleiner Ratsch bei Bucht vor Keppler Island
- Wir wußten gar nicht, dass auch Vögel gefährlich sind…, Hafen von Gladstone
- Denkmal der gefallenen Soldaten im Zweiten Weltkrieg, Emu Park
- Mummy ist super
- Schmeckt das guuuuut
- Kleine Stärkung vor dem Höhepunkt
- So, jetzt geht es auf den Bullen
- Die Zuschauermenge füllt sich
- Das Mädel macht eine gute Figur, Beach Agnes Water
- Frogmouthküken
- Plantschen macht Spaß
- Wir sind nicht alleine, Interessant der Größenvergleich
- Susi ganz glücklich bei den Walen
- Dingo, Fraser Island
- Ribbon fern, Fraser Island
- Carpet Python am Campingplatz Central Station, Fraser Island
- Unsere Wandertouren + ……..
- Wanggoolba Creek, Fraser Island
- So kommt man auch auf Fraser Island
- Wenn man festhängt im Sand, kommt gleich Hilfe, Fraser Island
- Champagne Pools, Fraser Island
- Australischer Beachlandeplatz, Fraser Island
Veröffentlicht am 19. Oktober 2015, in 2015, Queensland. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 10 Kommentare.

































































































Hallo Susi, hallo Thomas, bis eben stand hier noch ein toller Text, geistreich, aktuell und mitfühlend. Jetzt hat mir das System alles gelöscht. Also schick ich heute nur liebe Grüße um den Globus! Ohren steif halte!
HP&Jana
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Da sind wir jetzt neugierig geworden, was Dir wieder eingefallen ist.
Bitte bitte schreib es noch einmal.
S&Th
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Auf dem letzten Foto unten links, schwimmt ihr da durch die Fluten?
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Die Kajakfahrer sind wir leider nicht, wäre auch schön.
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Hier wird es jetzt kühl und neblig. Und dann muß ich Eure kurzen Hosen anschauen 😉
Weiter viel Freude bei der Ralley …
LG Jan
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…. genau wie hier in den Blue Mountains. Und das nennen die hier beginnender Sommer!
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Habe mich mal wieder durch die Bilder geklickt …. Neid … Bei mir tobt gerade wieder der Bär (das Jahresende kommt doch wieder mal schneller als erwartet …. Aber das ist auch jedes Jahr irgendwie das Gleiche) …. Also alles Bestens … Wie sieht’s bei Euch aus? Denkt Ihr schon an Weihnachten und wenn ja, wo werdet ihr sein?
Weiter eine tolle Zeit und noch ganz viele schöne Eindrücke! Jana
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Weihnachten verbringen wir irgendwo in Tasmanien und zur Einstimmung gab es beim Aldi in AU schon Lebkuchen und Stollen. War lecker und hat uns an zu Hause erinnert.
Take it easy Jana.
Liebe Grüße
Susi und Thomas
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Eine superschöne Landschaft, würde mir auch gefallen ( außer der Schlange). Das Autofahren über Sandpisten ist bestimmt nicht einfach, Übung macht ja bekanntlich den Meister.
Eine schöne gesunde Weiterreise wünscht euch
Petra
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Das mit den Schlangen geht weiter hier. Die giftige in Guy Fawkes River NP lag direkt am Wegrand und wir sind daran vorbei ohne sie zu bemerken.
Erst danach und dann waren wir geschockt, die Schlange ebenfalls und hat sich verdrückt. Es gibt nur ein unscharfes Foto.
Danke für die lieben Wünsche
Susi und Thomas
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