Broome mit Dampier Peninsula
Von Port Hedland kommend erreichen wir Broome, die größte Stadt der Kimberley Region. Rund 14.000 Menschen leben in der Stadt mit seinen netten Straßenkaffees, Geschäften und dem gemütlichen Stadtzentrum.
Mitte des 18. Jahrhunderts lebte die Stadt von der Perlensuche. Versklavte Aborigines und billige Arbeitskräfte aus Asien tauchten nach den begehrten Perlen und viele verloren dabei ihr Leben.
Heute lebt die Stadt neben der Perlenzucht vorwiegend vom Tourismus. Besonders im australischen Winter zieht es viele Australier in die warme Region und bleiben mehrere Monate. Der Wetterbericht wird zur Nebensache. Von Mitte Juni bis Ende August zeigt das Thermometer meist 30 Grad tagsüber und 15 Grad nachts. Regen ist Mangelware und jeden Tag scheint die Sonne vom blauen Himmel.
Wir bleiben nur kurz in der Stadt, füllen unsere Vorräte auf und fahren nach Quondong Point, ein Strandabschnitt 40 km nördlich von Broome. Während in Broome viel los ist, geht es hier beschaulich zu. Das liegt an der schlechten Straße und nicht vorhandener Infrastruktur. Zum Glück für uns können sich Aborigines Gruppen nicht einigen, wem das Land gehört und in dem Schwebezustand genießen Naturliebhaber und Outdoorfreaks die Gegend.
Die Verwaltung von Broome hat zwar eine Schneise bzw. Straße in die Gegend bis ans Meer geschlagen, danach entwickelte sich die Straße von den Autofahrern selber. Wo ein Baum oder eine ebene Stelle war, entstand über die Jahre ein Platz zum campen. Die Plätze ziehen sich mit großen Abständen über mehrere Kilometer an der Küste entlang und hier treffen wir wie verabredet wieder Margaret und Voytek. Togo ein Freund ist ebenfalls bei ihnen.
Der ausgiebige Regen im letzten Herbst hat das Gras hoch wachsen lassen und als erstes betätigen wir uns als Gärtner mit der Schaufel. Nach ein wenig Arbeit entsteht so unser Platz und wir werden mit Blick aufs Meer und Schatten belohnt. Niemand verlangt eine Campinggebühr und der weite Busch im Hinterland ist mit der Schaufel unsere Toilette. 90 Liter Trinkwasser im Kofferraum, genug Lebensmittelvorräte, Broome nicht all zu weit, nette Gesellschaft, das weite Meer zum Schwimmen, Waschen und der grandiose Ausblick laden uns zum Verweilen ein.
Die Gezeiten sind gewaltig. Der höchste Unterschied beträgt 9,5 Meter und macht sich deutlich am Strand bemerkbar.
Ein Camp wird gerne von Caravans mit Booten genutzt. Die Fläche ist eben, zwar kein Schatten, dafür führt ein Sandweg zum Strand auf dem die mitgebrachten Boote ans Wasser gefahren werden um draußen auf dem Meer auf Fischfang zu gehen.
Hier treffen wir ältere Damen, die diverse Operationen hinter sich haben und am Strand mit Stock und bei Ebbe ihre Spaziergänge und Übungen machen.
Buckelwale schlagen sich in der Antarktis den Bauch voll und ziehen an der australischen Ost- und Westküste in wärmere Gewässer am Äquator, wo sie ihre Jungen zu Welt bringen. Vom Strand sehen wir die Giganten an uns vorbeiziehen. Einige blasen ihre Fontänen in die Luft und andere springen sogar aus dem Wasser. Nachts zieht es sie manchmal in unsere Bucht und wir hören das Klatschen ihrer Flossen auf der Wasseroberfläche. Faszinierend – an Schlaf ist da nicht zu denken.
Auf unseren zahlreichen Wanderungen am Strand und Fahrten in der Gegend treffen wir eine Vielzahl von Vögeln. Insbesondere die Greifvögel stechen heraus. Meist friedlich teilen sich Adler, Falken, Bussarde die Gegend und lassen uns sehr nah an sie heran.
Die Landzunge oberhalb von Broome erstreckt sich 200 km in den Indischen Ozean und wird Dampier Peninsula genannt. Zahlreiche Aborigines Gruppen teilen sich das Land.
Auf halber Strecke liegt die Missionskirche Sacret-Heart-Church, die dieses Jahr ihr 100 jähriges Bestehen feiert. Herausragend ist der mit Perlmutt und Muscheln verzierte Altar.
Die Natur der Halbinsel ist mächtig und in der Nähe der Kirche bestaunen wir die erste Bucht.
Weiter geht es zum Gumbanan Camp in der Nähe von Cape Leveque und es wird zu unserer Basis für die Erkundung der Halbinsel. Die Sonnenuntergänge und die Stimmung in der riesigen Meeresbucht sind toll.
Baden ist nicht zu empfehlen, da sich die Salzwasserkrokodile in der Mangroven Landschaft wohl fühlen. Abends die Sandflies ebenso. Eingerieben mit Dettol, ein Desinfektionsmittel, gemischt mit Babyöl lässt keine dieser Biester an uns heran und wir genießen die Stimmung ohne Störenfriede.
Im Jahr 1899 gelang dem Japaner Mikimoto als erste Person die erfolgreiche künstliche Perlenzucht. Bis zu dem Zeitpunkt wurden die Austern im Meer gesucht und geöffnet, in der Hoffnung eine Perle darin zu finden. Mikimoto hielt seine Methode lange geheim und viele versuchten hinter sein Geheimnis zu kommen. Um die ungeliebte Konkurrenz aus Australien fern zu halten, verbot die Australische Regierung 1920 sogar die künstliche Perlenzucht für 2 Jahre.
In der Nähe unseres Basiscamps liegt die Cygnet Bay Perl Farm, in der seit 1956 die künstliche Perlenzucht ohne japanische Hilfe betrieben wird.
Es beginnt mit der Aufzucht von kleinen Austern, bis sie 3 Jahre alt sind. Jetzt haben sie die richtige Größe zur Perlenzucht. Ein kleiner runder Rohling einer ähnlichen Muschelart wird der Auster eingesetzt. Anschließend fristen sie ihr Leben in einem schmalen Käfig drei Meter unter der Wasseroberfläche. Ihre Außenschale wird regelmäßig gereinigt um eine optimale Qualität der Perle zu erzielen. Nach 2 Jahren wird die aus dem Rohling entstandene Perle der Auster entnommen und ein neuer Rohling eingesetzt. Jetzt geht es wieder zurück ins Wasser. Die Prozedur muss sich die Auster drei mal gefallen lassen, danach wird sie getötet und die Perlmutt Schale für Schmuck, Musikinstrumente etc. verarbeitet. Das Austernfleisch vermarktet man als Delikatesse.
Die größte in der Cygnet Bay gewonnene Perle hat einen Durchmesser von 2,224 cm und ist eine Rarität in der Welt. Die Führung durch die Perlenzucht ist interessant und bringt uns der Welt der Perlen näher.
Das Highlight der Dampier Peninsula ist das Cape Leveque. Weiße Strände, blaues Wasser und rote Sandsteinklippen erwarten uns. Die Landschaft ist phantastisch, lädt zum Baden ein, der Sonnenuntergang an der roten Sandsteinklippe berauschend und der Kontrast der Farben wunderschön.
Weniger berauschend ist Susis Auge. Eine nicht geklärte Verletzung der Hornhaut führt zur Infektion und wir landen im Broomer Krankenhaus. Das erste Antibiotika hilft nicht, die infizierte Wunde vergrößert sich weiter und wir sehen Susi schon im Flieger zu den Augenspezialisten in Perth. Zum Glück schlägt das zweite Antibiotika an, entfaltet seine positive Wirkung und die Verletzung und Entzündung gehen zurück.
Impressionen
- Dampier Peninsula
- Cyclonwarnschilder falls es brenzlig wird, auf dem Weg nach Broome
- Pink Mulla Mulla, Quondong Point
- Platz ist am kleinsten Platz für den Caravan, Quondong Point
- White-bellied Sea-Eagle, Quondong Point
- White-bellied Sea-Eagle, Quondong Point
- Kleinste Kunstwerke – was die kleinen Krabben so machen beim Buddeln, Quondong Point
- Das geht ziemlich flott bei den Jungs, muss es auch sonst kommt die nächste große Welle
- Quondong Point
- Quondong Point
- Eiablage ausgerechnet an unserem Wasserkanister, Quondong Point
- Ein St Andrew’s Cross Spider hat sich in Blues Radkasten gemütlich gemacht, Quondong Point
- Witzig, Platz ist in jeder Muschel, Quondong Point
- Da ist was los, Hermit Crabs, Quondong Point
- Gerade noch mit der Kamera erwischt, zwei Beach Stone-curlews, Quondong Point
- Eine lustige Truppe
- Der Fernseher darf inmitten der grandiosen Natur nicht fehlen, Quondong Point
- Ausflug zum Markt in Broome
- Na, da strahlen die Zwei, Ausbeute vom Markt in Broome
- Beeindruckender Boab Tree (Gattung Affenbrotbaum) in Broome
- Hafen mit Jetty, Broome
- Notfallequipment bei Quallenkontakt, Broome
- Sofort mit Essig die Haut abwaschen – Lebensgefahr -, Broome
- Ein kleiner Fisch hängt am Haken, Port Broome
- Strandabschnitt von Broome
- Öffentlicher Bootshafen in Broome
- Wären beinahe draufgestiegen, Nest im Sand, James Price Point
- James Price Point
- Whistling Kite
- Lagune bei Beagle Bay
- Flut kommt am Gumbarnun Camp
- Skueky beach, Gumbanan Camp
- Black-necked Stork, Skueky beach, Gumbanan Camp
- Junge Mangrove, Skueaky beach, Gumbanan Camp
- Gumbanan Camp
- Sonnenuntergang, Gumbanan Camp
- Red-tailed Black-Cockatoo, Gumbanan Camp
- Red-tailed Black-Cockatoo, Gumbanan Camp
- White-gaped Honeyeater, Gumbanan Camp
- Zelt mit Komfort zum Mieten, Gumbanan Camp
- Schnell vorbeifahren, ein von Aborigines gelegtes Feuer auf dem Weg nach Cape Leveque
- Cape Leveque
- Cape Leveque
- Cape Leveque
- Cape Leveque
- Cape Leveque
- Cape Leveque
- Cape Leveque
- Der kleine Parkplatz an den Klippen kurz vor Sonnenuntergang, Cape Leveque
- Baustelle auf der Sandpiste zum Cape Leveque
- Da möchten wir nicht durchgehen, ein Spinnnetz neben dem Anderen, bei Broome
- Ermunterung zur Reise nach Australien, auf dem Weg zum Bird Observatory in Broome bei starkem Nebel
- Sonntagssport am Cable Beach
- Great Bowerbird, Broome
Veröffentlicht am 26. Juli 2018, in 2018, Western Australia. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 4 Kommentare.

























































































































Was für schöne Strände! Warum fliegen die Australier eigentlich nach Bali, wenn es zuhause viel schöner ist? Wieder habe ich einen weiteren Teil von Australien mit euch erleben dürfen. Toll!!!
Liebe Susi, hoffentlich geht es deinem Auge wieder gut, nicht lustig sowas im „Outback“.
Lasst es euch gutgehen.
Liebe Grüsse aus dem unter Hitze und Trockenheit stöhnenden Europa, Deutschland…
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Das Auge ist wieder prima, Danke der Nachfrage.
Wir haben die Hitze und Trockenheit in Europa mit mulmigen Gefühlen verfolgt, was die Zukunft betrifft.
Sind gespannt wie hier der australische Sommer im Süden wird. Jetzt kommt erst mal der Frühling….
cheers
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SOOOO WUNDERBAR sind eure Eindrücke. Es macht wohl keinen Sinn die einzelnen Fotos zu kommentieren, es sprechen mich alle an …. Danke, dass ihr an uns denkt und uns an euerer Reise teilnehmen lasst. Liebe Susi, auch noch auf diesem Weg die allerbesten Genesungswünsche aus der Heimat; sieht ja nach großer Verpackung aus. Dickes Bussi und Umarmung an euch beide.
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Die vielen Genesungswünsche haben prima geholfen, Danke!
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