Esperance bis Adelaide
Seit 7 Monaten entdecken wir Western Australia. Heute begeben wir uns auf den Weg den größten Bundesstaat Australiens zu verlassen.
Wie immer geht es dann doch nicht so schnell, und wir landen zuerst einmal am Mount Ridley. Dem bekannten Wave Rock bei Kalgoorlie hatten wir auf Grund des Umweges vor 7 Monaten ausgelassen. Zum Glück empfahl uns Wazza, der Camping Host von Esperance einen weiteren Wave Rock, der nun am Mt. Ridley auf unserem Weg zu besichtigen ist.
Erosion hat diese merkwürdigen Formationen geschaffen und wir spazieren entlang der Welle. Mt. Ridley ist ein kleiner Granitberg mit schöner Aussicht.
Am nächsten Morgen erwischt uns auf dem einsamen Campingplatz ein Regenschauer und die Straßen werden zur Schlammschlacht.
Nun folgt die längste gerade Straße von Australien. 146,6 Kilometer zieht sich der Highway schnurgerade durch das Outback. Statistisch gesehen sollen auf dieser Strecke mehr Unfälle passieren als auf kurvigen Straßenabschnitten.
Die Strecke liegt bereits in der trockenen Nullarbor Ebene, die ca. 1.500 km im Süden durch Australien führt. Das poröse Karstgestein lässt das Wasser schnell versickern und die Vegetation ist an vielen Stellen spärlich.
Interessant sind die zahlreichen Höhlensysteme, die in dem Kalkgestein entstehen.
In dem Abschnitt, in dem die Ebene senkrecht bis zu 80 Meter ins Meer abbricht, halten wir an jedem Aussichtspunkt und bestaunen die Wildheit der Küste.
Zahlreiche nette und interessante Camps liegen am Straßenrand. Bei den vielen Stopps kommen wir nicht schnell voran und sind froh die Nächte dort zu verbringen.
Für Golffans gibt es in der Nullarbor Ebene den – Nullarbor Links -, den längsten Golfplatz der Welt. Er führt von Kalgoorlie nach Ceduna, hat 18 Löcher, Par 73 und ist 1.365 km lang mit einem Loch in jeder teilnehmenden Stadt oder Roadhouse. Jedes Loch enthält ein synthetisches Grün und nachdem der Golfer seinen Ball erfolgreich gespielt hat, fährt er mit dem Auto zum nächsten Abschlag, welcher mehrere hundert Kilometer entfernt liegen kann.
Inmitten der Nullarbor Ebene ist die Grenze von Western Australia zu South Australia, welche wir unspektakulär passieren.
Kurz vor Ceduna liegt Fowlers Bay mit seinem Conservation Park. Carrie, Tom‘s Mutter hatte in jungen Jahren dort als Krankenschwester gearbeitet und sind neugierig. Zuerst geht es zum Conservation Park. Eine wilde wunderschöne Bucht mit Delfinen begrüßt uns. Verwegene Australier fahren am Strand in die Weite der Bucht zum Angeln oder nur aus Spaß. Wir spazieren am Strand, haben Spaß an den Delfinen und schauen uns den kleinen Campingplatz hinter der Düne an.
Weiter geht es nach Fowlers Bay, wo wir schon wieder nicht direkt hinkommen. Riesige Sanddünen locken und natürlich müssen wir dort hin. Kein Mensch ist dort und wir wandern durch den schneeweißen Sand.
Schließlich erreichen wir Fowlers Bay, deren bessere Tage hinter der Stadt liegen. Der Hafen hat seine Bedeutung verloren und heute ist die Stadt ein kleines verschlafenes Fischerdorf.
2.000 Kilometer nach Verlassen von Esperance durch dünn besiedelte Gegend lassen wir es uns in Ceduna 2 Tage gut gehen.
Die nächsten Ziele warten bereits. Es ist unglaublich wie viel das Land zu bieten hat und wie schon so oft stellen wir fest, dass wir an vielen Stellen länger bleiben wollen oder sie auslassen müssen. So verbringen wir nur eine Nacht im Acraman Creek Conservation Park.
Streaky Bay mit seinen Buchten erkunden wir auf der Durchfahrt. Unterhalb einer der Klippen tummelt sich am Strand eine Kolonie von Australian Sealion. Die prächtigen Tiere finden in der Bucht einen idealen Platz zum Verweilen und zur Aufzucht ihrer Jungen.
An der Küste Seelöwen und 80 Kilometer im Landesinneren ragen ungewöhnlich geformte Granitfelsen aus der Erde, denen weitere Granitrücken im Norden folgen.
Der Gawler Ranges NP wurde erst 2002 gegründet. Zuvor betrieben Farmer auf dem Gebiet viele Jahre Viehwirtschaft. Die Nationalparkverwaltung versucht die Spuren der Bewirtschaftung zu beseitigen und die Natur frei entfalten zu lassen.
In der hügeligen Landschaft sind noch Reste der einzigen Besiedlung zu finden. Vom Organ Pipes Point führt ein Wanderweg zu interessanten geologischen Formationen. Wenn flüssige Lava langsam erkaltet, können 6-eckige Basaltsäulen entstehen. Dieses Phänomen ist auf der Welt an zahlreichen Stellen zu sehen. Im Gawlers Ranges NP verformten anschließende tektonische Bewegungen die Erdkruste und heute bestaunt der Besucher schräg stehende, 1.500 Millionen Jahre alte Basaltsäulen.
An der alten Schafscherer Station finden wir in dem kleinen Toilettenhäuschen einen entkräfteten und dehydrierten Blue-tongue Lizard. Er hat anscheinend den Weg aus dem WC nicht gefunden und bei der Hitze und der geringen Besucherzahl wahrscheinlich mehrere Tage darin verbracht. Von einem Deckel trinkt er gerne das angebotene Wasser. Das WC steht ohne Schatten weit und breit in der Sonne, kein guter Platz um den kleinen Kerl dort zu lassen. So bugsieren wir ihn vorsichtig in unsere Schüssel und tragen ihn in den Schatten eines Busches. Die Plastiktüte schafft ein kleines Wasserbad aus dem der Lizzard weiter munter weiter trinkt. So langsam merken wir, dass er wieder zu Kräften kommt. Er kann schon wieder auf seinen Füßen stehen und mit der Hoffnung auf seine eigenen Fähigkeiten und den besten Wünschen verlassen wir ihn.
Mit kurzem Stopp in dem wenig ansprechenden Port Augusta landen wir kurz vor Adelaide auf dem kleinen netten Country Campingplatz in Auburn. In der Gegend wird Getreide angebaut und in großen 30 Meter hohen zylindrischen Silos gelagert.
Um die grauen Betonklötze aufzupeppen, haben Künstler sie mit schönen Bildern verziert.
In Adelaide ist der Service für Blue fällig und die Windschutzscheibe muss ausgetauscht werden. So viele km sind wir auf Schotterpisten gefahren. Dort ist zum Glück nichts passiert. Kurz nach Port Augusta auf dem Highway trifft uns dann ein Stein von dem vorbeifahrenden Truck und der Riss in der Windschutzscheibe wird seitdem immer länger.
Tom ist vor 6 Monaten in sein neues Haus eingezogen und wir folgen gerne seiner Einladung die Tage im Gästehaus zu verbringen. Das Anwesen ist toll und Tom mit seiner Familie wieder herzlich. Wir freuen uns sie alle wieder zu sehen, ratschen viel und verbringen 3 schöne Tage.
Impressionen
- Wave Rock, Mt. Ridley
- Mt. Ridley
- Vorsicht ist geboten
- Nullarbor Roadhouse
- Schade, wir sind zu früh dran, Nullarbor Roadhouse
- Fowlers Bay Conservation Park
- Fowlers Bay Conservation Park
- Fowlers Bay Conservation Park
- Sanddünen bei Fowlers Bay
- Sanddünen bei Fowlers Bay
- Jetty Haslam
- Pt. Labatt Conservation Park, Seelöwen Colony
- Murphys Haystacks
- Pildappa Rock
- Pildappa Rock
- Organ Pipes, Gawler Ranges NP
- Organ Pipes, Gawler Ranges NP
- Gawler Ranges NP
- Gawler Ranges NP
- Old Paney Homestead, Gawler Ranges NP
- Gawler Ranges NP
- Die Kängurus wissen wo es Wasser gibt, Gawler Ranges NP
- Schafscherraum, Gawler Ranges NP
- Wollpresse, Gawler Ranges NP
- Silo Art in Wirrabara
- Silo Art in Wirrabara
- Corellaschwarm ist nicht zu überhören, Auburn Campingplatz
- Possum abends im Baum vom Nachbarn bei Tom
Veröffentlicht am 28. Januar 2019, in 2019, South Australia, Western Australia. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 2 Kommentare.

























































































Liebe Susi, lieber Thomas,
traumhafte Strände, wunderschöne Eindrücke. Ich bin sehr verliebt!
LG Heike
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Liebe Heike,
wir auch. Die Strände sind der Wahnsinn.
Herzlichst Susi und Thomas
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